7.12.13
Acht Uhr abends. Es hat geschneit, es
ist kalt und der Bürgersteig ist glatt. Vor mir schwankt eine blonde
Frau in dunklem Pelzmantel. Sie trägt versilberte Stiefel und eine
Zigarette in der rechten Hand, dazu eine Handtasche quer über die
Schulter. Sie stockt, hält inne und torkelt dann weiter. Ich habe
schon Angst, dass sie hinfällt. Schließlich weicht sie nach rechts
aus und hält sich an einem Baum fest. „Hoffentlich muss sie sich
nicht übergeben“, denke ich.
Als ich unauffällig an ihr vorbei
laufe und noch darüber nachdenke, ob ich vielleicht fragen soll, ob
alles in Ordnung ist, höre ich ein seltsames Geräusch. Ich drehe
mich um und traue meinen Augen nicht: Die Frau ist ein Typ, der
gerade seinen Schwanz ausgepackt hat und an den Baum pisst, die
Zigarette im Mundwinkel. „Alles in Ordnung“, sage ich mir und
verschwinde um die nächste Häuserecke.
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