28.6.13
Ich gehe
zum Buchladen an der Ecke, um meine Goethe-Gesamtausgabe zu
verkaufen. Es ist ein Second Hand Bookshop, der von einem Spanier
betrieben wird. Der Spanier ist hager, trägt eine eckige Hornbrille
und seine schwarzen Haare in einem langen Scheitel zur Seite gekämmt,
dazu weißes T-Shirt und blaue Hose.
„Iss
liebe Büsser“, sagt er mit schwacher Stimme und starkem Akzent.
„Iss kaufe allearte von Büsser, aber leider iss kann niss ssoviel
zahlen.“ Kein Problem, sage ich, sag mir einfach, wieviel Du dafür
geben kannst. Er holt einen Geldbeutel aus Wolle hervor und reicht
mir daraus einige Scheine und Münzen.
„Büsser
sind für miss wie eine Puzzle meiness Lebenss. Iss sstelle Bessüge
her zwissen die Büsser in meine Regal und iss weiss noch genau, wie
iss miss gefühlt habe, als iss diesse oder diesse Buch gelessen habe
damalss. Leider iss habe die Inhalt nie ausswendig gelernt.“
Er lädt
mich zum einjährigen Jubiläum des Buchladens in der nächsten Woche ein. Es soll ein kleines Konzert geben, anschließend Wein und
Gespräch. Ich verspreche zu kommen.
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